Bei Brustkrebs denken wir fast immer an Frauen. Dabei erkranken jährlich auch 700 Männer an dieser Tumorart! Im Brustkrebsmonat Oktober haben sich die Deutsche Krebshilfe und die Frauenselbsthilfe nach Krebs auch beim Thema Männer-Brustkrebs positioniert.
Mammakarzinome bei Männern werden häufig erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert, denn es gibt kein passendes Früherkennungsprogramm. Symptome wie Verhärtungen der Brust oder Flüssigkeitsaustritt aus der Brustdrüse werden auch von Ärzten nicht richtig oder zu spät gedeutet. Es besteht eine große Wissenslücke, so Gerd Nettekoven, Vorstand der Deutschen Krebshilfe, die schnell geschlossen werden müsse.
Ein weiteres Problem: es gibt so gut wie keine Selbsthilfegruppen für Männer mit Brustkrebs. Deshalb unterstützt die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) nn das Netzwerk „Männer mit Brustkrebs e.V.“ Vorsitzender ist Peter Jurmeister. Er sagt: "Wir werden aktuell genauso behandelt wie erkrankte Frauen. Dabei ist noch gar nicht bekannt, ob Männer im gleichen Maße von der Therapie profitieren und wie die optimale Behandlungsdauer ist. Viele Ärzte wissen nicht einmal, dass auch Männer sinnvollerweise in zertifizierten Brustzentren behandelt werden sollten, weil sie nur dort optimal versorgt werden können."
Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Projekt „N-MALE“, mit dem die speziellen medizinischen und psychosozialen Bedürfnisse männlicher Brustkrebspatienten untersucht werden. Das Männer-Netzwerk ist erreichbar unter www.brustkrebs-beim-mann.de
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