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EANU-Basiswissen:

Leukämie

Epidemiologie

Im Jahr 2014 wurden bei etwa 13.700 Personen in Deutschland Leukämien diagnostiziert, davon waren 4 % unter 15 Jahre alt. Das Erkrankungsrisiko für Leu­kämien sinkt bei Kindern und jungen Erwachsenen mit zunehmendem Alter. Oberhalb des 30. Lebens-­ jahres erhöht sich das Risiko wieder kontinuierlich, mit einer höheren Inzidenz bei Männern im Ver­gleich zu Frauen. Einer von 64 Männern und eine von 85 Frauen erkrankt im Laufe des Lebens an Leu­kämie. Zwischen 1999 und 2014 blieben die alters-­ standardisierten Erkrankungsraten relativ stabil, die altersstandardisierten Sterberaten sind hingegen zurückgegangen. Etwa 40 % der neu diagnostizierten Fälle waren chronische lymphatische Leukämien (CLL) und etwa 21 % der Fälle akute myeloische

Leu­kämien (AML). Die Prognose für Menschen mit Leukämie ist von der Krankheitsform und vom Diagnosealter abhängig: Betroffene mit Diagnose im Kindesalter leben mit Abstand am längsten, während bei den Erwachsenen die akuten Formen weiterhin eine eher schlechte Prognose haben. Insgesamt le­ben 10 Jahre nach Diagnosestellung noch etwa ein Drittel der erkrankten Erwachsenen. Bei einer chro­nischen Leukämieerkrankung ist eine Heilung nur selten zu erzielen, z.B. mittels einer risikoreichen Stammzelltransplantation.

Risikofaktoren

Für die Gruppe aller Leukämien können keine allge­mein gültigen Risikofaktoren benannt werden. Einige Faktoren erhöhen jedoch das Risiko für die Entstehung bestimmter Leukämien. Zu den bekannten Risikofak­toren für akute Leukämien gehören ionisierende Strahlen und Zytostatika. Bei berufsbedingtem Kon­takt mit Benzol oder Butadien kann eine Leukämie unter Umständen als Berufskrankheit anerkannt wer­den. Einige seltene genetische Veränderungen können das Erkrankungsrisiko für akute Leukämien erhöhen, darunter eine Trisomie des Chromosoms 21. Viren konnten bislang mit Ausnahme des in Europa äußerst seltenen humanen T­lymphotropen Virus (HTLV) nicht als Risikofaktor für Leukämien bestätigt werden. Etliche weitere Risikofaktoren werden derzeit als Ursa­che für Leukämien diskutiert. Dazu gehören neben Umwelteinflüssen Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Übergewicht. Sicher belegt ist ein Zusammen­hang bislang aber nicht.

Insgesamt kann für die meisten Patienten keine eindeutige Ursache für eine Leukämieentstehung gefunden werden. Vermutlich müssen dafür viele verschiedene Faktoren zusammen wirken. 

Quelle: Robert-Koch-Institut

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Leukämie

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