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Skandal um Medizinprodukte: Vertrauen der Patienten wird missbraucht!



Kam es beim Einsatz defekter Herzschrittmacher, Hüftprothesen und Brustimplantate zu Gesundheitsgefährdungen von Patienten und sogar zu Todesfällen? Kam es bei fehlerhaften Medizinprodukten zu großflächigen Vertuschungen? Die internationale Untersuchung „The Implant Files“ deutet genau darauf hin.

Jährlich werden Tausende von Prothesen, Implantaten und Herzschrittmacher in Operationen ausgetauscht, weil es Probleme gibt. Gemeldet und nachverfolgt wird offensichtlich nur ein Teil davon. Beispiel Brustimplantate: Alleine in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 3000 Stück wieder herausoperiert. Grund: das Gewebe um die Silikonkissen hatte sich vernarbt. Der Aufsichtsbehörden wurden aber nur 141 Vorkommnisse gemeldet. Skandalös ist auch: Arzneimittel müssen ein strenges Zulassungsverfahren durchlaufen, viele Medizinprodukte kommen aber ohne umfassende Studien auf den Markt. Der Hersteller benötigt lediglich ein Zertifikat einer privaten Prüfstelle – und diese kann er sich selbst aussuchen! Fakten: 10000 zertifizierte Medizinprodukte seit dem Jahre 2010, nur 80 Zertifizierungen wurden abgelehnt. Freie Fahrt für mangelnde Qualität und sogar für Betrug?

EANU meint: Kein Mensch lässt sich eine Prothese, ein Implantat, einen Herzschrittmacher aus Spaß einbauen. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, Vertrauen zu können. Vertrauen in den Arzt, Vertrauen in das Produkt, Vertrauen in den Hersteller. Die aktuellen Zustände missbrauchen und verletzen das Vertrauen der Patienten. Die Politik muss schnellstens handeln!


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