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Feinstaub, Diesel und Krebs. EANU-Faktenckeck!


Kaum ein anderes politisches Thema wird derzeit in Deutschland so kontrovers diskutiert wie Feinstaub und Dieselverbot. Für Aufsehen hat ein veröffentlichtes Schreiben einer sehr kleinen Gruppe von Lungenärzten gesorgt, denen die Grenzwerte zu hoch sind. Wir machen den EANU-Faktencheck:


  • Nach Angaben der WHO ist die Schadstoffbelastung der Luft für 4,2 Millionen jährliche Todesfälle verantwortlich.

  • Für das als besonders belastend geltende Stickstoffdioxid (NO2) darf gemäß dem EU-weiten Grenzwert im Jahresmittel die Belastung im Freien nicht über 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen. Mit diesem seit 2010 geltenden Wert orientiert sich die EU an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO.

  • Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), veröffentlicht Ende 2018: „Gesundheitsschädliche Effekte von Luftschadstoffen sind sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch bei Patienten mit verschiedenen Grunderkrankungen gut belegt.“

  • Max-Planck-Institut (MPI) für Chemie: „Die negativen Auswirkungen von Feinstaub auf die menschliche Gesundheit sind seit vielen Jahren bekannt. Studien, die von unabhängigen Forschergruppen in zahlreichen Ländern durchgeführt werden, zeigen weltweit einen sehr deutlichen und statistisch abgesicherten Zusammenhang zwischen der Mortalität (Sterberate) und der mittleren Feinstaubkonzentration in der Umgebungsluft.“

  • Die MPI-Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass „in Deutschland rund 120.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr auf Feinstaubbelastung zurückzuführen sind“.

  • Das California Air Resources Board (Carb) – die Behörde für die Überwachung der Luft in Kalifornien – ist überzeugt, dass Stickoxide schon bei längerfristig anhaltenden Konzentrationen von mehr als 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft schädlich sind.

  • Studie im Journal "Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention": Bei einer um zehn Mikrogramm erhöhten Konzentration von Feinstaub pro Kubikmeter Luft erhöhte sich das Risiko, an Krebs im oberen Verdauungstrakt zu sterben, um 42 Prozent, so die Wissenschaftler. Das Sterberisiko durch Krebs an der Leber, Pankreas oder Gallenblase stieg demnach um 35 Prozent. Bei Frauen nahm das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, sogar um 80 Prozent zu, wie die Forscher berichteten.

Dies ist nur ein kleiner Auszug an wissenschaftlichen Studien und Erkenntnissen. Bei dieser Ausgangslage will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eine erneute Diskussion über die Grenzwerte eröffnen. EANU meint: Gesundheitspolitisch unverantwortlich!

 
 
 

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