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Methadon: Bundesregierung offen für klinische Studien


53570 Menschen, darunter viele Krebspatienten, haben sich mit ihrer Unterschrift einer Petition dafür eingesetzt, die Wirkung von Methadon in der Krebstherapie klinisch zu erforschen. Anfang der Woche wurde das Thema im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages behandelt.

Alexander Schaible, Mitverfasser der Petition, erklärte: Methadon könne zu einem besseren Behandlungserfolg bei konventionellen Krebstherapien beitragen, die Kosten lägen bei lediglich 300 Euro im Jahr pro Patient. Die Wirkung von Methadon auf den Menschen sei durch den Einsatz in der Schmerztherapie und der Substitutionstherapie bekannt und müsse nicht komplett neu erforscht werden.

Die Krebsforscherin Dr. Claudia Friesen vom Universitätsklinikum Ulm plädiert ebenfalls für die klinische Forschung von Methadon in der Krebstherapie. Mehrere Finanzierungsanträge seien von Krebsgesellschafen bisher „niederschmetternd“ abgelehnt worden , ein Antrag sei zwar gefördert worden, die notwendigen Tierversuche aber seien nicht genehmigt worden.

Laut Thomas Rachel, Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, stehe die Bundesregierung der Förderung klinischer Studien zum Einsatz von Methadon in der Krebstherapie offen gegenüber. Über Förderanträge werde von einem unabhängigen Expertengremium entschieden, ein Antrag an das Ministerium müsse zunächst gestellt werden.

"Prinzipiell begrüßen wir, dass die Wirkung erforscht wird, um den Krebspatienten, die große Hoffnungen in Methadon setzen, mit einer wissenschaftlich fundierten Antwort zu zeigen, ob es wirklich etwas bringt oder nicht", sagt Dr. Ulrike Laubscher von der Thüringischen Krebsgesellschaft. Zudem sei es generell notwendig, mehr öffentliche Gelder für die Krebsforschung aufzuwenden: "Das ist wichtig, um Krebs unabhängig von Industrieinteressen zu erforschen", so Sven Weise von der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft.

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